Feeds
Artikel
Kommentare

Wie ein Vogel im Käfig

von Heike Brandt

Rebecca, die ein Auge auf Halef geworfen hat, weiß nicht, wo ihr der Kopf steht, als Halef verhaftet wird. Er soll Petra, ihre beste Freundin, vergewaltigt haben. Halef streitet alles ab. Völlig absurd, meint auch sein Freund. Typisch Türke, heißt es in der Schule. Rebecca ist voller Wut auf Halef und die Männer überhaupt. Sie glaubt Petra. Was die erzählt, kann keine Lüge sein. Nichts ist mehr normal, und Halef ist nicht der einzige, der sich wie ein Vogel im Käfig fühlt.

Habt ihr es erkannt, warum Fine und ich uns das ausgeliehen haben? Wir dachten, es wäre eher so was, wie das mit Linda, dass das Mädel das nur so erzählt.

Bald wird klar, dass Halef es nicht gewesen sein kann, auch wenn man uns das im Laufe des Buches glauben machen will. Es gibt zu viele Indizien. z.B. dass Petra schon am Nachmittag völlig aufgelöst ihrer Freundin begegnet ist und die Vergewaltigung abends/nachts stattgefunden haben soll. Auch, dass Petra erst im Beisein und unter dem Druck des Vaters davon erzählt, stimmt nachdenklich.

Tja, ich will es nicht vorwegnehmen: Petra ist tatsächlich vergewaltigt worden, aber nicht von Halef. Erratet ihr, wer es war????

von Morri Brännström

Kurzbeschreibung

Sein Leben ist so aufregend wie nie zuvor! Irgendwie läuft es nicht so wie Tsatsiki sich das vorstellt. Er ist zu groß um noch auf Mamas Schoß zu sitzen wie seine kleine Schwester Retsina. Doch er ist noch zu jung um abends lange aufzubleiben. Seine Freundin Sara verliebt sich in jemand anders. Und dann streitet Tsatsiki sich auch noch mit Per seinem allerbesten Freund! Dabei wollte Per doch in diesem Sommer mit Tsatsiki nach Griechenland fahren. Ob das wohl noch klappt?

Leider nicht ganz so schön, wie das erste von diesen. Das erste Buch hatte bestochen durch die wunderbar verrückten Charaktere, aber nun ist die Mutter eigentlich eine ganz normale Mam, hat ihren Mitbewohner geheiratet und benimmt sich nicht mehr sonderlich anders, als andere Mütter auch.

Wie ich festgestellt habe, sind zwischen dem ersten Buch und diesem noch drei andere. Inzwischen ist Tsatsiki 10 Jahre und die Problemchen dieser Altersklasse wird geschildert. Eigentlich eine sehr schöne Geschichte, wenn man sie nur nicht an dem ersten Buch messen würde.

Kann man sich in etwa so vorstellen, als wenn es einen neuen Band von Pipi Langstrumpf gäbe und gleich zu Anfangs macht sie aufs Klingeln die Tür auf und wir erstarren, denn sie ist ordentlich angezogen und gekämmt, trägt Schulkleidung usw. Sie unterscheidet sich nicht mehr von anderen Kindern und alles, was den Charme der Figur ausmacht, ist leider dahin…

Tsatsiki – Tsatsiki

von Morri Brännström

eine ganz süße Geschichte um den kleinen Tsatsiki, den seine Mama so genannt hat, weil das ihr Lieblingsessen ist und das doppelt gemoppelt hat, weil sie ihren Sohn besonders lieb hat. Leider ist seine Mama so ein bissel durchgeknallt, was ihm vorher garnicht so viel ausgemacht hat, im Gegenteil. Aber nun, wo er in die Schule kommt, da muss er sich doch Gedanken machen, was die anderen so denken.

Aber seine Mama hat auch besondere Fähigkeiten, und damit ist nicht nur ihre Phantasie und Kreativität gemeint oder dass sie auf den Händen laufen und mit den Zehen wackeln kann und andere Dinge – sondern sie hat auch eine ganz besondere Auffassung von Konfliktlösung.

Ein wenig gewöhnungsbedürftig vielleicht, wenn sie zum Direktor der Schule geht und sich beschwert, dass die Mobbingangriffe auf einen der Jungen aufhören müsse und als dieser alles nicht so schlimm findet, mit dem Direx das tut, was der Mobber mit dem armen kleineren Jungen tut – und auch gewöhnungsbedürftig, wenn sie sich mit dem Mobber auf dem Schulhof kloppt, weil mit ihm nicht zu reden ist. Allerdings ist sie mit ihrer Art sehr erfolgreich…

eine ganz süße Geschichte, von der ich noch ein zweites Buch mitgenommen habe

Mit Jakob wurde alles anders

von Kirsten Boie

Kurzbeschreibung

Nele ist zwölf und zum ersten Mal verliebt. In Oliver, einen Typ aus ihrer Klasse. Aber der scheint das absolut nicht zu merken. Dabei ist Nele ziemlich sicher, dass Oliver sie auch liebt. So was spürt man einfach und Gefühle können nicht lügen. Aber Nele hat noch ein anderes Problem und das fängt nicht mit O an, sondern mit J wie Jakob. Seit Jakob geboren wurde, ist zu Hause nämlich nichts mehr so wie früher. Gussi fühlt sich vernachlässigt und Mama und Papa haben die Rollen getauscht. Nele ist das richtig peinlich. Klar, berufstätige Mütter gibt es auch in anderen Familien, aber Väter, die den Haushalt machen?

Wirklich eine ganz süße Geschichte, wie die ganze Familie daran arbeitet, dass das neue Projekt klappt – auch Nele ist ganz süß, wie sie hin und her schwankt zwischen ihren eigenen Problemen und dem Wunsch zu helfen. Wirklich sehr lesenswert. Sie erinnert mich in ihrer Art ab und an an unser Finchen ;-)

Opa steht auf rosa Shorts

von Kirsten Boie

ein wirklich ganz ganz süßer Roman. Die Familie nimmt Opa zu sich, weil die Mutter nicht ertragen kann, wie er im Heim vor sich hin vegetiert, aber die Anpassung ist schwierig. Erst ist Opa, bis auf die gemeinsamen Essen, immer auf seinem Zimmer – dann verschwindet er immer und kommt nur zum Essen. Die Familie ist enttäuscht und macht sich Sorgen.

Tine will ihrem Opa auf die Sprünge helfen und knobelt mit viel Eifer einen Plan aus, wie sie Opa mit der Oma ihrer besten Freundin verkuppeln kann. Gar nicht so einfach, besonders deshalb, weil Opa längst eine neue Freundin hat und sich nicht traut, diese der Familie vorzustellen.

Ein ganz süßer und besinnlicher Roman für Jugendliche. Hat meine Erwartungen echt übertroffen

Mittwochs darf ich spielen

von Kirsten Boie

Kurzbeschreibung

Fabia hat jeden Tag ein volles Programm. Nur mittwochs hat sie frei, doch auch Freizeit muß geplant sein! Aber eine Woche lang, da waren Mama und Papa verreist. Eine Woche lang kam Tante Pia, der Fabias Terminkalender völlig egal war. In dieser Woche lernte Fabia den Bruno aus Rußland kennen…

Grummel – obwohl die MUTTER nur in den Gedanken von Fabia vorkommt, macht sie mich mit ihrer Einstellung unglaublich wütend. Ich habe das Gefühl, als ob sie eine arrogante Zicke ist. Zwar manchmal auch widerum liebenswert, aber alles in allem ist sie mir total unsympatisch.

Im Gegenzug zu Tante Pia, die uns hier als total chaotisch und verantwortungslos hingestellt wird – diese ist von Anfang an sympatisch.

müsst ihr einfach lesen, total süß

Wie gesagt, Fabia langweilt sich, weil die Tante sich net kümmert und sie nicht zu ihren zahlreichen Terminen bringt, sondern sie sich selbst überlässt, da sie der Ansicht ist, dass Kinder spielen sollten. Leider hat Fabia verlernt, wie Spielen geht, wenn es nicht von irgendwem organisiert wird. Aber glücklicherweise gibt es ja Bruno, die zwar ein Jahr jünger ist als Fabia (wie schrecklich, “dabei kann man von Jüngeren ja garnichts lernen”) aber eher als sie mit beiden Beinen im Leben steht.

Bruno bleibt schon allein zu Haus und darf selbst und alleine Tee kochen! Das darf Fabia nicht, denn “es könnte ja was passieren”.

Schon amüsant, wie die beiden sich einander annähern, wo doch beide aus total verschiedenen Welten kommen. So fragt Fabia Bruno nach ihrem Kinderzimmer und bekommt von der freudenstrahlend ein Fach in einer Eckbank gezeigt, aus der sie ein Bilderbuch, ein Spiel und eine (total hässliche) Puppe hervorzaubert. Fabia ist geschockt. Ein Kind ohne Kinderzimmer und nur so wenige Spielsachen? Und dann diese hässliche Puppe. Sie hält sie verschreckt auf dem Schoß und bewegt sie ein wenig hin und her, damit Bruno nicht merkt, wie hässlich sie diese findet, denn “sowas gehört sich nicht”. In solchen Momenten zeigt sich Fabia als gut erzogenes Kind und man bekommt wieder Achtung und Respekt vor der Mutter, die sie so erzogen hat.

Aber dieses total durchstrukturierte? Find ich furchtbar. Wäre nix für mich und sowas hat mich schon bei meinen Neffen und Nichten wütend gemacht, wenn die Mutter erzählt, dass sie keine Zeit hat, sich mal zu treffen, da sie laufend die Kinder zu deren diversen Vereinen hin und herschaufelt. Wäre nix für mich gewesen. Nicht als Kind und auch nicht als Mutter *grusel*

Der Hammer, als Fabia auf den Mittwoch kommt, wo sie frei hat und spielen darf. Beim Mittagessen fragt sie Tante Pia, was sie denn organisiert habe. Hä?

Tja, wer nun dachte, am Mittwoch könne Fabia einfach so spielen, Denkste! Nix ist. Die Mütter haben das immer wunderschön organisiert. Nicht, dass die Mädels sich in der Schule abgesprochen hätten, was sie nachmittags machen, wer mitkommt und wo man sich trifft – sowas machen die Mütter untereinander und teilen den Kindern mittags mit, mit wem sie nachmittags verabredet sind *grusel*

Zum Glück gibt es die kleine Bruno, die zwar noch viel zu klein ist, um Fabia was beizubringen (wirklich?) und die total verarmt ist und ein Sweatshirt aus der Altkleidersammlung trägt (das weiss Fabia aus Erfahrung, denn an dem Sweat ist ein Fleck unter dem Ärmel, den sie dem gleichen ihrer Freundin mal beigebracht hat aus Versehen) – aber die der durchorganisierten Fabia zeigt, wie man wirklich spielt und Spaß hat.

So bauen die Beiden mit den Jungs von dem so sehr gemiedenen Hof gemeinsam ein Baumhaus und haben jede Menge Spaß. Wobei sich Fabia fragt, ob es gegen die Emanzipation ist, wenn sie als die Mädels das Geschirr weg bringen und Tee kochen, denn “Frauen sollten sich niemals von Jungs ausnutzen lassen”. Unfassbar, was die Mutter dem Kind so alles eingetrichtert hat. Fragt das Mädel doch glatt die arme Bruno, ob sie sich nicht ausgenutzt fühlt *mit dem Kopf schüttelt*

Naja, wenn man darüber hinwegsieht, dass die Mutter (auch wenn sie grad mit dem Vater auf Geschäftsreise ist) einen total nervt, dann ist es ein liebenswertes Buch

Paule ist ein Glücksgriff

von Kerstin Bohle

Kurzbeschreibung

Andere Kinder haben eine Mutter und einen Vater und vielleicht auch Geschwister und ganz vielleicht sogar einen Hund. Bei Paule ist alles ganz anders. Natürlich hat Paule auch eine Mama und einen Papa. Aber das ist es eben. Mama und Papa haben ihn aus einem Heim geholt, als er noch ganz winzig war. Meistens ist Paule das ja ziemlich egal, aber manchmal möchte er doch gern mehr darüber wissen… Behutsam und mit viel Einfühlungsvermögen und Humor wird hier erzählt, wie ein Adoptivkind sich und seine Umwelt erlebt.

ein wirklich wunderschönes Buch über das Adoptivkind Paule, der farbig ist und bei weißen Eltern lebt. Die Eltern haben ihn aus einem Kinderheim geholt, als er noch ganz klein war. Jedes Jahr wird nicht nur sein Geburtstag, sondern auch sein “Ankunftsjahr” gefeiert.

Die Eltern reden von klein auf mit ihm über die Adoption und Paule ist ein aufgewecktes Kerlchen, das gern mal nachharkt, auch wenn es unbequem ist. So fragt er sich, ob er ein Ausländer sei, denn im Einkaufscenter steht an einer Wand “Ausländer raus” und auch, ob die Eltern ihn wegschicken würden, wenn er sie enttäuscht und ob seine richtige Mutter ihn nicht geliebt hat, oder wie sonst konnte sie ihn abgeben?

Ein wirklich schönes Buch, wäre so vom Alter her eher für Johanna, denke ich.

Aber auch für Erwachsene lohnt sich das Lesen, wenn sie gern schmunzeln mögen

Papa wohnt im Wintergarten

Wintergarten
von Nortrud Boge-Erli

ein heiterer Roman für Kids mit nachdenklichem Hintergrund

Der Papa von Till und seiner Schwester will unbedingt einen Wintergarten bauen, aber die Mama ist damit nicht einverstanden. Denn eigentlich ist das Haus viel zu klein und dringender wäre, dass der Papa erst mal die beiden Zimmer im Keller ausbaut, damit sie mehr Platz haben – oder das Gartenhäuschen fertig stellt. Der ganze Keller ist voll mit Baumaterialien, denn der Papa fängt gern die Arbeiten an, lässt sie dann aber unerledigt liegen.

Bald ist die Mama so wütend darüber, dass sie über Ostern allein mit den Kindern und der Frau und Kindern von Papas Freund nach Kreta fährt, in der Hoffnung, dass der Papa in der Zwischenzeit endlich mal was fertig bringt.

Wer hätte gedacht, dass das unbedingt der Wintergarten wäre, den eigentlich niemand braucht, aber den Papa unbedingt haben will?

Nun wirds ernst, wie kann man das Problem lösen?

Mama fällt was ein – sie teilt die vorhandenen Zimmer ein, als Papa bei seinen Eltern zu Besuch ist, so dass Till das Kinderzimmer behält, Mama zieht vom Schlafzimmer in Papas Arbeitszimmer und die Schwester bekommt das Schlafzimmer. Und Papa?

Für den richtet sie seinen geliebten Wintergarten her

so kapiert Papa endlich und der Weg ist geebnet für harmonisches Familienleben

Auch wenn das Buch einen ernsten Hintergrund hat, musste ich oft schmunzeln. Es ist in großer Schrift gedruckt und so auch schon was für die ganz kleinen

Ich und der Ritter Eisenkorn

Eisenkorn
von Tilde Michels

Ein ganz ganz süßes Buch für die ganz Kleinen und die ersten Leseversuche. Große Schrift, süße Bilder und eine wunderschöne Geschichte, die zeigt, worauf es wirklich ankommt…

Die Lehrerin kündigt der Klasse einen Neuen an: Wulf-Dietrich Eisenkorn. Alle sind von dem Namen mächtig beeindruckt und stellen sich einen großen starken unbesiegbaren Jungen vor und schon prahlen sie vor denen aus der Nachbarklasse mit ihrem Neuen. Aber dann kommt nur ein ganz normaler Junge und der lässt sich auch noch Wulfi nennen. Alle schneiden ihn und als er rausbekommt, warum, lässt er sich was einfallen.

Denn der Neue kann super Geschichten erzählen, von seinem Ur-Ur-Ur-Ur-Ahnen, dem Ritter Eisenkorn. Aber dieser ist nicht etwa der Held, weil er besonders stark oder mutig ist, sondern weil er schlau und gewitzt ist. Immer lässt er sich was einfallen, um heile aus einer brenzligen Lage herauszukommen.

Erst erzählt er nur seiner Tischnachbarin in der großen Hofpause eine kleine Geschichte, aber nach und nach gesellen sich auch die anderen dazu und hängen wie gebannt an seinen Lippen.

So gelingt es Wulfi, die Herzen seiner Mitschüler zu gewinnen, denn letztenlich kommt es nicht auf Stärke und Mut an, sondern darauf dass er ein prima Kerl ist

Ich könnte mir vorstellen, dass Lemmy von der Geschichte ganz begeistert wäre. Da es ein Schenkbuch ist – eins was ich vom Krabbeltisch mitgenommen habe und was man nicht wieder zurückbringen muss – werd ich es wohl für das Lemmykind aufheben

ein schönes Jugendbuch. Erst hatte ich mich geärgert, dass Fine es sich geholt hatte, weil hinten was von „Lustvoller Leidenschaft“ stand. Aber war nix mit Sex oder so.

Die Geschichte dreht sich um 5 Schwestern, die nach dem Tod der Eltern versuchen, allein klar zu kommen. Später entdecken wir, dass es eine Reihe ist und noch später, dass wir wohl als erstes den letzten Band gelesen haben *grins*

Diesmal geht es in erster Linie um  Genevievré und ihre erste Liebe. Freud und Leid des Verliebtseins halt. Und dann gibt es noch zwei andere Schauorte und es ist teilweise verwirrend, da die immer wechseln.

Bettina ist mit ihren Freundinnen aufs Land gefahren, zu einer Cousine, die dann leider garnicht kommt. Dafür verliebt sich aber Bettina in den Bauernjungen von nebenan. Der andere Schauplatz ist Paris, wohin Enid und Hortense gefahren sind. Hortense ist zwar erst 12 Jahre alt, aber sie meint, sie müsse ihrer älteren Schwester Charlie den Liebhaber zurückholen, der sie im letzten Band davor verlassen hat. Leider ist der überhaupt nicht mehr interessiert. Aber trotzdem ist es spannend in Paris, denn die Tante, bei der sie zu Besuch ist, verschwindet auf unerklärliche Weise und so sucht Hortense nach ihr und versorgt nicht nur ihre kleine Schwester Enid, sondern auch noch die KLeinen der Tante.

Ein liebenswertes Buch, was so völlig ohne Gewalt und Sex auskommt, trotzdem spannend und lehrreich ist

« Neuere Artikel - Ältere Artikel »