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Geburtstag im Möwenweg

geburtstag

von Kirstin Boie

Im Möwenweg gehen die Sommerferien zu Ende und am letzten Tag feiern Kinder und Erwachsene ein tolles Sommerferienabschlusstrotgrillfest. Da will Tara lieber nicht verraten, dass sie sich eigentlich wieder auf die Schule freut. Besonders auf ihre Lehrerin Frau Streng, die eigentlich Frau Nett heißen müsste. Und dann kommt der Herbst und mit ihm Taras neunter Geburtstag: Verkleiden und Gruselverstecken! Nach diesem Tag weiß Tara endgültig, „wie schön es ist, wenn es immer so schön ist und man weiß, dass immer noch mehr Schönes kommt…“

Tja, der letzte Satz ist so bezeichnend für die Einstellung der Kinder vom Möwenweg und ich hätte noch sehr gern sehr viel mehr von diesen Geschichten gehabt. Aber vielleicht kommt ja noch ne Fortsetzung?

Sommer im Möwenweg

ommer

von Kirstin Boie

Nirgendwo auf der Welt ist es so schön im Möwenweg! Und deshalb macht es auch gar nichts, wenn man die Ferien zu Hause bleibt, finden die Kinder – allen voran die achtjährige Tara. Denn im Möwenweg ist immer was los: Taras Freundin Tienecke bekommt zwei kleine Kaninchen, die Kinder backen Regenpfannekuchen und als endlich die Sonne scheint, geht es ab mit dem Fahrrad zum Picknick.

Ein wundervoller Sommer, den die Kinder da erleben, da kommt bei mir glatt Neid auf.

Aber das Buch ist auch lehrreich, denn Tara lernt auch diesen Sommer wieder viel, z.B. nicht neidisch auf Tienecke zu sein, sich um die Kanienchen zu kümmern und vieles mehr.

Mir gefällt ganz zu Anfangs, dass die Kinder garnicht traurig sind, dass der Urlaub in diesem Jahr ins Wasser fällt. Sie haben Verständnis, immerhin sind sie erst im letzten Herbst alle hergezogen und ein Haus zu bauen, kostet halt viel Geld. Und so packen die Kids auch gern immer wieder mit an, wenn sie dürfen…

Wir Kinder aus dem Möwenweg

Möwenweg

von Kirstin Boie

Nirgendwo auf der Welt ist es so schön, wie im Möwenweg. Dabei ist der Möwenweg noch nicht mal asphaltiert, sondern immer noch Baustrasse. Skaten und Bladen geht also nicht. Aber die Nachbarn sind alle nett. Fast alle jedenfalls. Am schönsten ist es, dass es im Möwenweg so viele Kinder gibt. Da kann man immer was zusammen machen: Schlammwüste spielen, auf Verbrecherjagd gehen, pichnicken oder im Zelt übernachten. Und eine Bande gründen natürlich sowieso…

Kirsten Boie, eine der renomiertesten Autorinnen des Kinder- und Jugendbuches, zeigt mit dieser Geschichte, dass man nicht unbedingt in Bullerbü aufwaschsen muss, um eine glückliche Kindheit zu erleben.

Ach ja, ein wundervoll erfrischendes Buch *seuft*, so voller heile Welt. Die Kinder verstehen sich alle untereinander, es gibt kaum Streit, alle halten zusammen und auch die Erwachsenen sind super.

Wer als Erwachsener das liest, wünscht sich unwillkürlich, er hätte selbst so wundervoll aufwachsen können.

Auffallend für mich war auch die Einstellung der Kinder. Tara, die hier erzählt, ist eigentlich immer zufrieden und glücklich. Alles ist toll, was sie erlebt, es gibt kaum Dinge, über die sie sich beschwert.

Wirklich sehr erfrischend!

Das Ausgleichskind

Ausgleichskind

von Kirstin Boie

Margret ist in ihrer Familie das Ausgleichskind und die Beste in der Klasse. Je mehr in der Familie schief geht, umso besser muss Margret funktionieren. Damit aus ihr jedenfalls mal was ganz Grosses wird. Pianisten oder so. Margret hat das langsam satt. Wenn Mama so wenig mit ihrem Leben zufrieden ist, dass sie einen Ausgleich braucht, ist das ihr Problem. Margret hat sich vorgenommen, erst mal ihre eigenen Bedürfnisse herauszufinden. Gleich heute will sie damit anfangen…

Ein Buch, bei dem ich hin und her gerissen war. Auf der einen Seite die ständigen Anforderungen der Mutter, die sich scheinbar über ihre Tochter selbst verwirklichen will („als ich so alt war, wie du, wollte ich das gerne…“) und nicht auf die Bedürfnisse und Gefühle der Tochter achtet und dann die Tochter, die sich am Liebsten ganz verweigern würde.

Aber man wird im Laufe der Geschichte wieder versöhnt, denn Margret ist keinesfalls egoistisch, sondern sie denkt bei allem was sie tut, immer wieder darüber nach, was das für die anderen in der Familie bedeutet und nimmt auch Rücksicht.

Wir erleben im Laufe der Geschichte eine Gratwanderung zwischen „sich befreien wollen“ und Rücksichtnahme.

Am Ende schafft Margret das Unmögliche: sie kann sie selbst sein und ihre eigenen Wünsche leben – und sich in die Familie integrieren und ihren Anteil zum Familienleben tun.

Wirklich sehr empfehlenswert, weil unsere Kinder und Jugendlichen scheinbar in der heutigen Zeit denken, alles müsse sich nur um sie drehen. Sicherlich nicht sehr schön, wenn man in der Kindheit das Gefühl hat, dass man nicht wichtig genommen wird, aber auch nicht schön, wenn man ins Gegenteil umschlägt und denkt, man sei der Nabel der Welt.

Hier wird gezeigt, dass jeder in der Familie seine eigene Rolle innehat, die er auch ausfüllen muss, um zum Gelingen der ganzen Familie beizutragen und dass man lernen muss, ausgeglichene Entscheidungen zu treffen.

Gute Story!

Nicht Chicago, nicht hier

bild

von Kirstin Boie

Die Geschichte geht um Nicklas, der einen neuen Mitschüler in die Klasse bekommt. Sie sollen eine Gruppenarbeit machen und die Lehrerin findet es gut, wenn Nicklas dem Neuen ein wenig unter die Arme greift. Aber der outet sich bald als extrem bösartig, denn er klaut Nicklas nicht nur die CD seiner Schwester, sondern „leiht“ sich auch mal schnell das Laufwerk von Vaters Rechner aus und vieles mehr. Nicklas sagt erst mal nichts, denn er kommt sich dumm dabei vor und denkt, niemand würde ihm glauben.

Dann klaut der neue ihm den Pager, den Nicklas von seinen Eltern bekommen hat und da fliegt die Sache auf, da Nicklas Ärger mit den Eltern bekommt. Aber der Neue streitet alles ab – und Zeugen gibt es auch nicht. So ist es leider immer. Aber dann lässt Nicklas den Pager sperren, damit sein Feind nichts damit anfangen kann und bald ruft die Firma an und fragt, ob es klar geht, dass der Pager wieder entsperrt wird. Glücklicherweise ist diesmal der Vater dran und so wird Nicklas Geschichte glaubwürdig und die Eltern überlegen, wie sie ihrem Sohn helfen können.

Leider glaubt auch die Lehrerin Nicklas nicht und gibt ihm die Schuld an dem gespannten Verhältnis zu dem Neuen, der ja so arm dran ist. Das macht mich wütend, weil wir einen ähnlichen Fall seit Jahren erleben und es ähnlich läuft.Nun kommt der Tag, wo der Neue Nicklas zu einem abgelegenen Ort bestellt, angeblich, um ihm den Pager wieder zu geben. Leider war das nur ein Vorwand, um ihn zu verprügeln. Aber diesmal gibt es einen Zeugen, ein Junge aus der Schule, mit dem Nicklas vorher gut konnte.

Dummerweise hält dieser zu dem Peiniger und wieder steht Nicklas ohne Zeugen da. Die Polizei, bei der die Eltern mit Nicklas Anzeige erstatten wollen, rät ihnen von einer Anzeige ab, „denn ohne die nötigen Zeugen wird der Junge nur freigesprochen und damit in seinem Tun bestärkt.“ Als die Eltern auf einer Anzeige bestehen, fängt der Psychoterror für die ganze Familie an. Ständige Anrufe, wo dann keiner dran ist.

Wenn Nicklas selbst dran geht, wird er von seinem Peiniger wüst beschimpft. Um das Ganze endlich zu beenden, greift Nicklas in die Trickkiste und nimmt das Ganze auf. Schließlich bestreitet der Peiniger sein Tun ja vehement, aber nun haben wir ja Beweise.

Denkste! Solches Beweismaterial ist weder vor Gericht zugelassen, noch ist der Polizeibeamte gewillt, sich das Band wenigstens zur Meinungsbildung anzuhören.

Letztendlich wird das Verfahren wegen mangelnder Beweise eingestellt…


Ein Buch, das mal wieder so wirklich betroffen macht
. Ich habe lange überlegt, ob ich es einem unserer kleineren Kinder empfehlen würde, denn die Moral von der Geschichte ist eher „du kannst dich nicht wehren“ und ich weiß nicht, ob das wirklich Mut macht.

Mein Mann sagt, es wäre wichtig, dass man so etwas seine Kinder lesen lässt, denn es bereitet sie auf die Wirklichkeit vor. Damit spielt er auf eine Aussage von einem Psychologen vor Jahren zu mir an: „Sie passen wirklich nicht in diese Welt, Sie glauben ja immer noch an das Gute im Menschen“. Vielleicht hat er Recht und es ist gut, wenn die Kinder früh genug an die Realität herangeführt werden?

Für den Fall, dass ich dieses Buch den beiden Kleineren zu lesen geben würde, würde ich auf jeden Fall hinterher ausgiebig mit ihnen über das Gelesene reden wollen.

Wobei: was hätte Nicklas und was hätten denn seine Eltern tun können?

Vielleicht ein Buch, was in der Schule gelesen werden könnte und dann hinterher ausführlich diskutiert?

Lisa jasim

von Kirstin Boie

Lisa wäre am Liebsten garnicht erst umgezogen… Die Schule ist ätzend! Und mit Freundschaften läuft absolut nichts. Mom und Dad haben sich längst eingelebt und sogar Theo, der Müsli, der damals am Meisten gegen den Umzug protestiert hat, ist schon wieder ganz der Alte, nur dass er sich jetzt für Asylanten interessiert. Die sind nämlich in einem Heim ganz in der Nähe untergebracht, mitten in der schnieken Villengegend. Einer von ihnen heißt Jasim

hat mir nicht ganz so gut gefallen, da Lisa meiner Meinung nach zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist und die beiden Gechichten berühren sich nur am Ende, als Jasim vor der Abschiebung flieht

man darf
von Kirsten Boie – mit Bildern von Jutta Bauer

Weil Mama plötzlich zur Fortbildung muss, fahren Anna, Magnus und Linnea mit Papa nach Schweden. Papa wäre zwar lieber nach Ibiza geflogen, wie damals, als sie noch eine richtige Familie waren, aber schließlich ist das Ferienhaus bereits gebucht. Und überhaupt! Sind Anna, 11, Magnus, 7, und Linnea, 4, nicht auch Papas Kinder? Eigentlich muss es doch ein Glücksurlaub werden! Das Haus in Schweden ist rot und liegt mitten in einem Birkenwald, in der Nähe gibt es einen See mit einem Boot und die Sonne scheint wie auf Ibiza… Wenn nur Friedrich nicht aufgetaucht wäre, der Sohn von Papas neuer Frau. Aber Anna hat ja ihren Glücksstein…

Mir fällt auf, wie viele Kinderbücher es gibt, die sich nicht nur mit der Trennung der Eltern, sondern auch mit dem Leben danach und dem Thema „Patchworkfamilie“ auseinander setzten. Scheint wohl ein Produkt der Zeit und dessen zu sein, dass immer mehr Familien auseinander brechen. Hier wird den Kindern gezeigt, wie sie die neue Situation akzeptieren können, nachdem sie alles ihnen mögliche getan haben, um die Eltern wieder zusammen zu bringen. Denn dies gelingt in den seltensten Fällen. Schon garnicht, wenn andere Partner im Spiel sind

Mir gefallen hier besonders die Charaktere der drei Kinder.

Anna ist ein verträumtes Mädel, was immer zu denken scheint, dass sie für die Situation verantwortlich ist und sie ändern muss. Da die Realität nicht ganz so rosig ist, flüchtet sie sich in ihre Tagträume. Ein Verhalten, was ich von mir selbst kenne. Aber meine Träume waren anders. Meine Träume handelten davon, dass die Situation eine positive Wandlung nahm und ich die Liebe, Aufmerksamkeit und Zuwendung bekam, die mir meiner Ansicht nach zustand.

Anna ist da anders. Sie träumt immer wieder davon, dass sie arme Kinder sind, die mutterlos in der kleinen Hütte im Wald aufwachsen. Sie muss alles übernehmen, den Haushalt machen, sich um die Kinder kümmern und nach Nahrung suchen usw. In diesen Träumen ist sie glücklich.

Magnus ist ein sensibler Junge, hat etwas sehr Rührendes an sich. Er liebt Tiere und könnte sich stundenlang damit aufhalten, sie zu beobachten und zu studieren. Er könnte keiner Fliege was zuleide tun – daher eskalliert die Situation, als er beim Angeln einen Fisch fängt. Magnus rastet total aus, kann es nicht ertragen, den sterbenden Fisch zu sehen und als sein Vater auch noch falsch reagiert… Eigentlich sollte der den Fisch abmachen und wieder ins Wasser werfen, aber der Papa versteht nicht, was Magnus will und zeigt ihm, wie man mit einem gezielten Schlag auf den Kopf das Leiden des Fisches beendet.

Unfassbar. Aber noch verrückter ist wohl, dass Magnus trotzdem weiter angeln geht. Ok, diesen Fisch hatte er gefangen, obwohl er die Angel ohne Köder ausgeworfen hat. Aber damit sowas nicht noch mal passiert, schneidet er einfach den Haken von der Angelschnur ab und setzt sich dann damit auf den Steg und angelt stundenlang hingebungsvoll.

Tja, und da ist dann noch Linnea, die mich unglaublich an jemand erinnert *grins*. Hier mal ein paar Auszüge aus dem Buch. Jeder, der das liest und mich und meine Familie kennt, der weiß, wen ich meine:

„Wenn du so schnell fährst, kriegt Linni (das ist ihre Puppe) Angst, Herr Schulze“, sagt Linnea von hinten. „Und dann muss sie spucken, und rate mal, wer die Sauerrei dann wegmachen muss“. Papa lacht und wird wirklich ein winziges bisschen langsamer. „Warum sagst du denn Herr Schulze zu mir, Lennea?“, fragt er. Linnea sucht sein Gesicht im Rückspiegel. „Heißt du nicht so?“, fragt sie. „Man darf nicht zu allen du sagen, Herr Schulze. Das machen die Babys.“

Papa räuspert sich. „Doch, doch, Linnea, selbstverständlich“, sagt er. „Aber ich bin schließlich den Papa. Und du besuchst mich jeden Monat einmal in Bremen…“. „Nee, nee, nee“, sagt Linnea streng. „Ich kann doch nicht zu jedem, den ich einmal im Monat in Bremen besuche, Papa sagen. Was ist ein Monat, übrigens, Magnus?“

Magnus kicher. Die ganze Zeit hat er in seinen Büchern geblättert, aber jetzt sieht er doch auf. „Du sollst doch nicht wegen dem Besuchen Papa zu ihm sagen, Lennea“, sagt er. „Du sollst das sagen, weil Papa dein Papa ist.“ Linnea zeigt ihm einen Vogel. „Da könnte ja jeder kommen“, sagt sie schlau.

Tja, die Kleine ist ein kluges und etwas vorwitziges Mädel, ich mag sie, so wie ich das Mädel mag, an die sie mich so hartnäckig in jedem Satz erinnert. So erklärt sie ihrem Vater, dass ihre Puppe, die eine Jungen-Puppe (mit einem Penis) ist, dennoch einen Mädchennamen haben kann, denn „sie will kein Junge sein, übrigens“.

Auch wundervoll die Geschichte am Badesee.

Die Badestelle liegt mitten im Wald, gar nicht weit vom Bootsplatz entfernt. Aber hier gibt es auch eine Wiese zum Liegen und einen Badesteg und einkleines bisschen Sand, und sogar ein altes, verwittertes Umkleidehäuschen aus Holz gibt es da, das Linnea jetzt interessiert anstarrt.

„Wohnt da einer?“, fragt sie und kratzt schon wieder an ihren Mückenstichen. „Ist der nicht böse, wenn wir in seinem Garten baden?“ Anna kichert. „Nee, das ist nur zum Umziehen da“, sagt sie. „Es gibt Leute, die mögen ihr Badezeug nicht anziehen, wenn andere zugucken, Lennea. Die gehen da rein.“

Lennea denkt einen Augenblick nach. „Ich mag das auch nicht“, sagt sie dann entschieden und wurstelt sich wieder aus ihrer pinken Badehose mit der Mickymaus auf dem Po. „Anziehen, wenn du zuguckst“, und dann flitzt sie splitterfasernackt zum Umkleidehäuschen und schlenkert ihre Badehose in der Hand…

Ein herrliches Buch, ihr müsst es unbedingt lesen!

Hier können die Kinder aber auch noch was Lehrreiches mit nach Hause nehmen, denn Anna lernt, die Situation anzunehmen und zu akzeptieren.

Eigentlich mag sie Friedhelm nicht, denn er ist in ihren Augen ein Eindringling. Dass seine Mutter mit ihrem Vater zusammen ist, verhindert immerhin die Wiedervereinigung der Eltern. Und dass seine Mutter nun noch ein Baby von ihrem Vater erwartet, ist eine Frechheit und macht alles kaputt, alle ihre schönen Pläne, dass die Eltern doch wieder zusammen kommen und sie eine richtige Familie sind – wieder. Und so zeigt sie Friedhelm die kalte Schulter, tut so, als sei er garnicht da. Als ob sie so etwas ändern könnte.

Aber dann kommt der Tag, wo Friedhelm ihr im strömenden Regen hilft Pilze zu sammeln, obwohl er weiss, dass es um diese Jahreszeit gar keine gibt und er erzählt ihr von seinen eigenen Gefühlen. Erstaunt erkennt sie, dass er ebenso fühlt wie sie, dass auch er sich wünschen würde, dass seine Mutter wieder mit seinem Vater zusammen kommt und dass auch er das Baby als Eindringling empfindet. Beide wünschen sich schamhaft, dass seine Mutter das Baby verliert, denn sie ist in der Klinik, weil es Probleme mit der Schwangerschaft.

Das erste Gespräch hat den Weg geebnet, um mit den Problemen klar zu kommen. Sie lernen einander schätzen, werden sogar Freunde und am Ende haben sie auseinanderklamüsert, dass sie ja nun verwandt sind und sie freuen sich auf das neue – gemeinsame – Geschwisterchen…

Eine wunderbare Liebe

wunderbare Liebe
von Kirsten Boie

In den Sommerferien ziehen Mama und Mona um. Alle Kinder sind verreist, und nur einer ist da in der Hochhaussiedlung: Marlon. Und obwohl er schon in die Achte geht und Mona erst in die Dritte, spielt er gern mit ihr. Aber warum ist er manchmal so komisch? Warum wird er so leicht böse? Und dann stellt sich auch noch heraus, dass er garnicht in ihre Schule geht, obwohl er Mona doch versprochen hat, jeden zu vertrimmen, der ihr auf dem Schulhof was tun will

ein Buch, was wirklich betroffen macht!

Wer denkt, es ginge bei dem Titel um eine klassische Liebesgeschichte von einem Mädchen und einem Jungen, der wird hier enttäuscht. Wer aber mal was wirklich ernsthaftes und spannendes lesen will und auch offen für andere Menschen und ihre Eigenheiten ist, der ist hier total richtig. Auch Eltern, die ihren Kindern Mitgefühl beibringen wollen und ihre Horizont erweitern wollen, die sind hier ebenfalls richtig.

Mona und Marlon verstehen sich gut, aber irgendwie hat Mona oft ein merkwürdiges Gefühl, über das sie aber mit niemanden spricht, da sie es nicht in Worte kleiden kann. So erlebt sie eine herrliche Zeit mit Marlon, immer wieder leider unterbrochen von seinen Eigenheiten. So ist er ausgeprägt anhänglich und kann nicht verstehen, dass Mona nicht jede Sekunde mit ihm verbringen möchte – immerhin geht es ihm ja mit ihr so. Ab und an macht Marlon Dinge, die Mona erschrecken, aber für den Schrecken hat sie hier auch keine Worte, denn es sind keine gewöhnlichen Sachen.

Mit der Zeit lebt sich Mona in der Schule und auch in der Umgebung ein und hat andere Freunde, welche, die normal sind! Denn Marlon wird als verrückt gehandelt. Wir haben es beim Lesen schnell bemerkt, dass er ziemlich zurück geblieben ist, denn er benimmt sich eher wie ein Junge, der jünger ist, als Mona.

Marlon tut nichts Schlechtes, er ist nur anders als die anderen und schnell wendet sich Mona von ihm ab, denn für ihn muss man sich ja schämen. Man kann doch nicht mit einem Bekloppten befreundet sein, oder? Und so tut sie so, als würde sie ihn nicht kennen und lebt ihr eigenes Leben.

Eigentlich würde man sich für die Geschichte einen anderen Ausgang wünschen, etwa, dass Mona über sich hinaus wächst, zu Marlon steht und ihm hilft, sich zu integrieren. Aber, um es mit Kirsten Boie zu sagen:

Ich sage Jaska nicht, dass ich ihn selber gern ändern würde, bestimmt so gerne wie sie. Aber dann hätte ich das Gefühl zu betrügen.

Da müssten wir zuerst die Wirklichkeit ändern.

Ein Buch, was eigentlich danach schreit, im Familienkreis besprochen zu werden.

Also: Eltern traut euch. Kauft das Buch für eure Kinder, lest es zuerst selbst, dann lasst es die Kinder lesen und sucht danach mit ihnen das Gespräch!

Denn eigentlich will unser Gefühl, dass das Buch gut ausgeht, dass Mona anders handelt. Aber mal ehrlich: „wenn wir Mona gewesen wären – hätten wir dann anders gehandelt???“

satsiki
von Moni Brännström

Tsatsiki fühlt sich reich. Er hat ein Zuhause bei Mama und Göran in Stockholm und einen Papa in Griechenland. Außerdem hat er einen halben Olivenhain von seinem Großvater geerbt.Jetzt wird er auch noch großer Bruder. Aber bevor es so weit ist, werden er und Per Hammar, sein bester Freund seit der ersten Klasse, Blutsbrüder. Blutsbrüder trennen sich nie,und wenn sie sich noch so verkrachen, sie teilen alles und lassen den anderen die Liebesbriefe lesen, die sie kriegen. Verliebt sind sie beide, Liebe macht stark. Tsatsiki fühlt, wie ihm Kräfte wachsen,nicht in den Muskeln, sondern innerlich. Eins ist gewiss: Mit zehn fängt das Leben richtig an!

Ja, das hier ist der Tsatsiki, wie wir ihn kennen, ein süßer liebenswerter Bursche, der Traum jeder Mutter. So hätte ich mir meinen Sohn vorgestellt, wenn ich einen gehabt hätte:

verrückt, aber unglaublich liebenswert, weil er so aufrichtig ist, auch wenn er Mist gebaut hat, zu seinen Fehlern steht und immer hilfsbereit ist.

Ein herrliches Lesevergnügen

Übrigens ist Tsatsiki in diesem Buch dabei, als sein Schwesterchen zur Welt kommt. Diese scheint ebenso verrückt zu sein, wie er – denn sie sucht sich einen unmöglichen Moment aus. Auf der Fahrt zur Klinik mag sie auf einmal nicht mehr warten und so muss Göran auf den Randstreifen fahren und Tsatsiki bekommt mit, was es heißt ein Kind zu bekommen.

Aber nun ist er ja großer Bruder – und im nächsten Buch lernen wir dann auch Retsina kennen, die eigentlich Karin heißen sollte. Aber da hatte sie ja immerhin auch noch ein Wörtchen mit zu reden, oder? *schmunzel*

schmusetanz
von Moni Brännström

Mit ihrem „Kauft-warme-Würstchen-Boogie“ haben Tsatsiki und seine Band einen Riesenerfolg. Am liebsten aber tanzt er den Schmusetanz mit Sara. Seine Mama hat fast Angst, dass sie ihren Sohn bald verliert – so schnell wird er groß.

Für „Tsatsiki, Karate oder Schmusetanz“, den dritten Band der Tsatsiki-Reihe, wurde Moni Bränntström mit der Nils-Holgersson-Medallie ausgezeichnet

Tja, den zweiten Band habe ich noch nicht gelesen, einfach weil ich ihn noch nicht gesehen habe in der Bibliothek. Aber hier ist noch alles ziemlich verrückt.

Ausserdem ist es voll lustig, wenn man den Folgeband schon kennt und nun einen dazwischen liest. Leider bin ich oft durcheinander gekommen.

Wirklich sehr süß, wie hier die Gefühle des Jungen geschildert werden, der immer noch eine hinreißende Persönlichkeit ist. Ausserdem ist die Mutter hier noch nicht SOOO normal, wie in dem, was ich als 5. Teil gelesen habe *grins*

In diesem Band geht es darum, dass sich Tsatsiki in eine etwas andere Richtung entwickelt, als sein Freund Peer Hammar. Eigentlich sollten Jungs ja Fußball spielen, aber Tsatsiki ist darin nicht gut, eher grottenschlecht und eigentlich liegt ihm der Sport auch nicht so. Er macht eher aus einer Art Gruppenzwang mit, weil Jungs halt Fußball spielen. Aber es zieht ihn eher in eine andere Richtung:

Tsatsiki will tanzen!

Unglaublich, sind denn nicht alle Jungs, die tanzen schwul? Eine Frage, die man mit seiner Mama erörtern muss. Erst schämt er sich für seinen Wunsch, aber als er in den Tanzkurs kommt, bewundern ihn nicht nur die Mädels dort, sondern es gibt auch noch einen furchtbar collen Jungen, Rasmus-Elvis -der gleich die Bedenken des Armen zerstreut.

Es kommt, wie es kommen muss, obwohl unser Tsatsiki in ein Mädel verliebt ist, die er ganz toll findet, findet er hier „die wahre Liebe“ (wenn man in dem Alter schon davon sprechen kann. Denn Sara himmelt ihn an, was ihm zuerst peinlich ist, immerhin ist er anderwertig verknallt, was ihm aber bald ganz gut gefällt, denn Sara kann nicht nur gut tanzen, sie hat auch eine liebenswerte Persönlichkeit.

In diesem Buch kommt sein Papa, der Tintenfischer zu Besuch und es ist herrlich, wie er auf dem Wasser geht und welche Dinge dem unglaublich liebenswerten Mann alles so widerfahren im fernen Stockholm

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