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Lieber Nichtsnutz

nichtsnutz
von Rudolf Herfurtner

Hänschen Johannes hat sich so auf die Ferien gefreut. Zuerst sollte es mit Papa in die Berge gehen und dann mit Mama ans Meer. Aber natürlich kommt wieder mal was dazwischen, und er fährt mit Opa Gabriel nach Heidenbach, wo der Opa sein altes Ferienhaus verkaufen will, das seit Jahren unbenutzt herumsteht. Aber gleich bei ihrer Ankünft merken sie, dass etwas faul ist, oberfaul sogar. In Opas Bett hat es sich ein Haufen Hunde gemütlich gemacht, der Keller quillt über von fremdem Gerümpel, und im Schuppen haust eine merkwürdige Gesellschaft aus Mensch und Tier. Opa Gabriel verschlägt es die Erzengel-Donnerstimme. Für Hänschen Johannes ist das die Gelegenheit zu beweisen,dass er alles andere als ein überflüssiger Nichtsnutz ist. Aber ehe alle Beteiligten zu Friedens-Zwetschgen-Kuchen in Opas Küche zusammenfinden, wackeln die Wände in Heidenbach. Sogar die Feuerwehr muss anrücken

sehr schön geschrieben, das Lesen hat mir viel Freude bereitet.

Tja, das Thema „geteilte Familien“ wird wohl immer mehr aufgegriffen. Aber es ist ja schon fast Normalzustand, dass die Eltern geschieden sind und die Kinder zwei Familien haben, pendeln und auch viele emotionale Narben davon tragen.

Hänschen Johannes ist erst mal sauer, aber sagt nichts. Klar, dass wieder nix draus wird, aber der Ton und die Art wie die Mama es sagt, ruft in ihm den Beschützerinstinkt wach und er fühlt sich in die Rolle des Trösters gedrängt. Der Opa will ihn auch erst nicht haben und dann ist er im Laufe der Jahre – seit die Oma tot ist – recht wunderlich geworden.

Trotzdem reisen die beiden gemeinsam mit Kater „Baumkuchen“ ab Richtung Heidenbach und erleben manches Abendteuer. Wobei der Opa von vielem nichts mitbekommt. Denn da ist z.B. das Mädchen, was auf dem Dach lebt und dort auch rumturnt, ein „vergessenes Kind“ und einiges Verwunderliche mehr.

Aber so bärbeissig, wie der Opa tut, ist er garnicht, denn er hat ein gutes Herz und über dieses bringt er es einfach nicht, all die Leute aus seinem Haus zu werfen. Er nimmt so weit als möglich Rücksicht auf seine „Mitbewohner“. Aber er will das Haus natürlich verkaufen und der Makler rauscht mit einer überkandidelten Neureichen an, verspricht ihr, dass alles ganz easy ist – und dann vermasseln die Mitbewohner alles. So ein Ärger!

Wirklich? Nein, eigentlich ist es ganz gut, denn an dem Haus hängen jede Menge Erinnerungen vom Opa und Hänschen Johannes versteht eigentlich nicht, warum der Opa es verkaufen will. Aber der Opa hat ja zur Bedingung gemacht, dass das Haus so gelassen wird, wie es ist, denn hier war er mit seiner Frau unendlich glücklich. Er kann ja nicht wissen, dass die aufgetakelte Städterin das Haus komplett abreissen will. Gut, dass seine „Mitbewohner“ das ganze vermasseln, oder?

Letztendlich überlegt der Opa, ob er das Haus nicht doch behält und selbst dort einzieht. Denn daheim hat er eigentlich niemanden als Hänschen Johannes und seine Ma, die ja auch ihr eigenes Leben leben. Hier in Heidenbach sind all seine Erinnerungen mit seiner geliebten verstorbenen Frau und alle Bewohner sind mit diesen Erinnerungen verknüpft und schwelgen alsbald mit ihm darin. Sie bitten Opa, zu bleiben

Ende offen – bleibt er? Zieht er um? Oder geht er wieder zurück????

Jeder Trick erlaubt

trick
von Eva Polak

Markus lebt bei seiner geschiedenen Mutter. Als eines Tages Matthias, Mutters neuer Freund, auftaucht, ist für Markus klar: Den brauchen wir nicht! Er bittet Philipp um Hilfe: „Meine Mutter hat einen Freund.“ „Und du willst ihn rausekeln?“ fragt Philipp. „Rausekeln? Geht das?“ „Na klar geht das“, grinst Philipp, „wenn du die richtigen Tricks draufhast.“

Und fluggs wird eine Bande gegründet, die gemeinsam mit Markus überlegt, wie das zu bewerkstelligen ist und auch mal tatkräftig mit anpackt.

Warum will Markus eigentlich Matthias rausekeln? Immerhin ist sein Vater ja auch wieder verheiratet und er hat dadurch ja auch Geschwister bekommen. Aber die neue Frau vom Vater ist nicht so sein Fall. Aber eher geht es ihm darum, dass die Mama nicht noch mal so eine schmerzliche Erfahrung wie mit seinem Vater machen soll. Markus hat die Trennungszeit der Eltern bewusst miterlebt und er möchte nicht, dass seine Mutter noch mal so was erleben soll: am Anfang ein wenig Glück, dann schreien sich alle an und dann die Trennung, die ja auch wieder weh tut.

So mag er Matthias garnicht erst eine Chance geben. Nicht aus Eifersucht, sondern aus Besorgnis um seine Mam, die scheinbar alles vergessen hat, was zum Schluß mit Markus‘ Vater war.

Eigentlich ist Matthias ein netter Kerl, aber Markus kommt nicht dazu, das zu bemerken, denn er ist viel zu sehr damit beschäftigt, ihn weg zu ekeln. Als es ihm gelingt, ist er aber garnicht so glücklich darüber, denn er merkt, dass seine Mam leidet.

Am Ende gibt er Matthias eine Chance, der Gott-sei-Dank nicht nachtratgend ist und sich mit Markus verbündet…

Eine sehr schöne Geschichte, vielleicht gefällt sie mir deshalb so gut, weil ich selbst Stiefkinder habe und ich das Glück hatte, dass sie mir gleich zu Anfang eine reelle Chance gegeben haben – ich hab gleich Vorschusslorbeeren bekommen, worüber ich heute noch dankbar bin.

Oft denken wir ja, die Kinder lehnen sich gegen den neuen Partner auf, weil sie eifersüchtig sind, dass sie den Elternteil nicht mehr für sich selbst haben – immerhin nimmt der neue Partner ja viel Zeit in Anspruch, die der Elternteil vorher nur für sie hatte. Hier wird uns eine andere Möglichkeit aufgezeigt.

Eine Variante, die ich auch schon erlebt habe, vor vielen Jahren bei meiner eigenen leiblichen Tochter. Sie hatte den neuen Stiefvater vehement abgelehnt. Auch ich dachte damals, sie sei nur eifersüchtig, aber es stellte sich heraus, dass sie der Ansicht war, er wäre nicht gut für mich. Recht hat sie behalten, er war wirklich nicht gut für mich – aber das habe ich leider erst gemerkt, als es viel zu spät war.

Heute habe ich das Glück, Stiefkinder zu haben, die mir eine echte Chance geben und mit denen ein glückliches Familienleben möglich ist…

von Christa Ludwig

In großen alten Kastanien zu klettern und zu schaukeln – die Kinder, die in der Kastanienallee wohnen, können sich kaum etwas Schöneres vorstellen.

Doch nun heißt es, die Bäume müssen einer Straßenerweiterung zum Opfer fallen. Eine Ausfallstraße soll entlastet werden. Das bringt nicht nur die Kinder auf die Barrikaden, auch ihre Eltern sehen die Idylle und Ruhe der Kastanienallee schwinden.

Mit vielen witzigen Ideen gelingt es ihnen, das Fällen der Bäüme zu verhindern. Aber für wie lange? Und kann das die Lösung sein?

Wunderschön *andächtig schweigt*

Ehrlich gesagt, erinnerte mich die Schilderung der Kastanienalle an mein damaliges Lieblingsbuch als Kind: Heidi. Warum? Diese Idylle, wie herrlich diese Kinder leben durften – wo gibt es denn heute noch sowas? Ähnlich berrührt war ich damals, als Heidi ihr Leben beim AlmÖhi beschrieb, wie herrlich es in der wundervollen Natur der Berge war und wie herrlich ihr Leben für mich schien.

Dieses Leben in der Kastanienalle ist ebenso wundervoll. In der ganzen Strasse fahren keine Autos, sie ist gesäumt von Kastanien, deren Äste sich über der Strasse treffen und die Kinder lernen schon von klein auf Klettern und sich sicher in den Bäumen zu bewegen. Es gibt eine lebhafte harmonische Nachbarschaft. Die Beschreibung ist so schön, dass ich am liebsten hin ziehen und auch dort wohnen wollen würde.

Aber dann kommt das Ding mit der Umgehungsstrasse. Was soll das denn? Wollen die echt diese schöne Idylle kaputt machen? Die Bewohner wehren sich und haben auch zu Anfangs Erfolg. Aber natürlich kann man die Politiker nicht ewig austricksen und schon bald muss man erkennen, dass der Erhalt ihrer Idylle noch mehr Stress für die Bewohner einer anderen – nahe gelegenen Strasse – bedeutet.

Das müssen besonders die Kinder schmerzlich erkennen. Denn die Kinder der Lärchenalle entführen in einer halsbrecherischen Aktion die Kinder der Kastanienalle, die mal wieder die Bäume besetzt halten, damit sie nicht gefällt werden können. Aber sie wollen denen kein Leid antun, sondern sie nur zu sich zu Kaffe und Kuchen einladen und ihnen so zeigen, wie „gemütlich“ es in ihrer Strasse ist.

Frieder – der Held des Buches – und seine Freunde müssen erkennen, dass ihre ruhige Idylle bedeutet, dass die anderen Kinder ihr eigenes Wort zu Hause nicht mehr hören können. Überraschender Weise (besonders für mich in der heutigen Zeit) ist dies den Kindern der Kastanienalle nicht egal und sie und ihre Eltern überlegen, wie sie das Problem lösen können, ohne den anderen Familien noch mehr Probleme zu machen. Ein nicht so einfaches Unterfangen.

Die Kinder lernen, was es bedeutet, Probleme zu lösen und dass eine verlorene Schlacht keinen verlorenen Krieg bedeuten muss und dass es einfach wichtig ist, für seine Ideale zu kämpfen, auch wenn das recht aussichtslos ist.

Letztendlich zieht Frieder mit seiner Familie weg, weil sein Vater weiter weg eine Arbeit gefunden hat. Aber er kommt in den Ferien zurrück. Freut sich auf seine alte Heimat, weiß aber, dass sich vieles geändert haben wird.

Mein Vater sagte immer zu mir „das einzig Beständige ist die Veränderung“ – etwas, was mir immer verhaßt war. Ich war immer eher ein Gewohnheitsmensch.

Beim Lesen dieses Buches lernen die Kids (aber auch die anderen Leser) sehr viel über Veränderungen, Ideale und Rücksicht…

Kinderzimmerkrach

Kinderzimmerkrach
von Frauke Nahrgang

Wirklich, Eva reicht’s! Kein halbwegs vernünftiger Mensch würde es länger als fünf Minuten mit ihrem älteren Bruder Ben aushalten – trotzdem muss Eva tagtäglich mit diesem Scheusal ein Zimmer teilen. Als sie und ihre Freundin Pamela eines Tages eine große, leerstehende Wohnung entdecken, kommen sie auf die verrücktesten Einfälle und gehen so manches Risiko ein, um die Besitzerin davon zu überzeugen, dass Evas Familie die idealen Mieter wären. Doch Frau Schulz scheint irgendwie alles falsch zu verstehen. Und dann kommt ihnen auch noch Ben in die Quere…

Hä? Wieso müssen sich die Kids was einfallen lassen, um die Wohnung zu bekommen???

Ganz einfach, Evas Eltern suchen schon lange eine größere Wohnung, denn sie haben nur zwei Zimmer mit Küche. Ben und Eva teilen sich das eine und die Eltern schlafen schon im Wohnzimmer. Aber es scheint eine Wohnungsnot zu herrschen unt trotz vielfältiger Bemühungen von Seiten der Eltern haben sie keinen Erfolg.

Aber dann sehen Eva und Pamela auf dem Schulweg, dass eine Familie auszieht und Eva weiß: wenn jemand auszieht, wird eine Wohnung frei und so fragt sie die Mieterin, wie groß, wer der Vermieter ist und ob schon vermietet. Sie hat Glück, naja, in gewissem Sinne – die Wohnung ist noch frei, allerdings nur, weil Frau Schulze nicht an fremde Leute vermieten will. Aber dagegen kann man ja was tun, man kann ja dafür sorgen, dass sie Eva kennenlernt und merkt, wie super toll die ist, so dass bald die Familie nicht mehr fremd und somit willkommen ist. Das ist natürlich ein Geheimnis zwischen Eva und ihrer Freundin – und sie strengen sich an wie verrückt, um einen guten Eindruck zu machen. Was leider immer öfters nach hinten losgeht.

So überlegen sie, womit sie sich bei Frau Schulz beliebt machen können und kommen sogar auf die Idee, dass sich die Leute freuen, wenn man den Müll aus ihren Vorgärten räumt. Dumm nur, dass der Garten von Frau Schulze immer pikobello aufgeräumt ist. Aber dem kann man ja abhelfen, besonders, wenn man wieder mal in der Schule damit dran ist, den Schulhof aufzuräumen. Und so wird kurzerhand der Müll vom Schulhof mit einem großen Müllbeutel in den Vorgarten von Frau Schulze umdeponiert und dann ganz lieb und brav wieder eingeräumt. Schade, dass Frau Schulze garnicht da ist, denn so sieht sie die Heldentat der Mädels garnicht.

Die Situation eskalliert, als Pamela Eva großzügig einen selbstgemalten Engel überlässt, damit diese ihn Frau Schulze schenken kann. Nur wie soll sie das anstellen? Naja, Eva hat Phantasie und so steckt sie das schöne Bild in die Werbezeitung und schellt bei Frau Schulze, um der die Zeitung persönlich zu übergeben. Frau Schulze bedankt sich auch, aber am nächsten Morgen guckt das Bild aus der Mülltonne heraus.

Nun wird Eva wütend und schellt empört bei Frau Schulze und „geigt ihr die Meinung“. Frau Schulze ist verblüfft. Das war es also, warum ihr die Mädels seit einiger Zeit immer wieder nachlaufen. Aber die Wohnung will sie nicht vermieten, denn sie hätte gern mehr Platz. Aber sie findet Eva nett und lädt sie ein, sie öfters besuchen zu kommen – ein Angebot, was Eva dankbar annimmt.

Letztendlich ändert Frau Schulze ihre Meinung, als ein Streit zwischen Eva und Ben in ihrer Wohnung eskalliert. Sie erinnert sich an die „Hassliebe“ zwischen sich und ihrem Bruder und bietet der Familie an, die Wohnung zu beziehen – sie und ihr Mann können sich ja immer noch den Dachboden ausbauen und Ben kann Herrn Schulze ja dabei helfen…

Wunderschön geschrieben

auf was für Ideen die beiden Mädels immer wieder kommen und wir sehen, dass viele Dinge, die gut gemeint sind, bei den anderen garnicht gut ankommen. Ein besinnliches, lehrreiches Buch, bei dem so manche Lachträne aus den Augenwinkeln fließen wird

von Klaus-Peter Wolf

Johannes ist Little John und streift als Sheriff mit seinem Hilfssheriff Michael durch die Strassen von Goldstaubtown … äh, Altenkirchen. In dem Nest ist allerhand los, aber Little John kennt keine Angst – genauso wenig wie Django, der gefürchtet Revolverheld

eine nette kleine Geschichte – so richtig für unsere Kids. Besonders für diejenigen, die viel Phantasie haben und ohne viel Hilfsmittel mitten im spannendsten Abenteuer sein können.

Littel John ist immer und überall der Sheriff und versucht auch im richtigen Leben für Ruhe und Ordnung zu sorgen und den Armen, Alten und Schwachen zu helfen. Wirklich sehr phantasiereich, wie er den Kunden seiner Mutter in der Bächerei mit vorgehaltener Wasserpistole zwingt, den geraubten Kuchen zu bezahlen – oder seinen alten Opa im Altersheim zu füttern, damit der warmes Essen bekommt. Denn wenn die Schwestern endlich in dessen Zimmer zum Füttern kommen, ist das Essen meist schon kalt.

In Little Johns Phantasien kommen alle Leute vor, die auch in seinem realen Leben eine Rolle spielen. So ist seine alleinerziehende Mam eine tolle Bardame, die von den Männern angehimmelt wird, die sich aber net unterkriegen lässt. Der Opa spielt Piano im Salon usw. Auch Django kommt in gewisser Form im realen Leben vor – er ist der Chef seiner Mam.

Ach – was soll ich viel erzählen? Lest einfach selbst

Ich habe Knuddel befreit

ICH HAB KNUDDEL BEFREIT
von Irmela Wendt

Isi fände es garnicht so schlimm in der neuen Schule, wenn da nicht der Fehlerteufel wäre, die Puppe der Lehrerin. Wie der Isi anstarrt mit seinen roten Augen! Plötzlich macht sie Fehler über Fehler…

Wie es ihr gelingt, den Fehlerteufel verschwinden zu lassen und so Knuddelzu befreien, und was für Überraschungen Isi noch erlebt, sollte hier nicht verraten werden.

Eine phantasievolle und angstauflösende Geschichte zum Vorlesen und Selberlesen.

In schön großer Druckschrift und so schon was für die ganz Kleinen. Ich musste beim Lesen oft an unsere Lemmy denken, der hätte die Geschichte sicherlich auch gefallen. Oder unserer Hanna mit ihrer Lese-Rechtschreib-Schwäche. Thom sagt, solche Kinder erkennen zwar die Buchstaben, können auch die Wörter lesen, aber sie verstehen nicht den Sinn, es sind nur Wörter. Dabei fiel mir ein, dass Hanna ganz zu Anfangs, als wir telefonierten, sagte, sie mag Lesen nicht und ich es nicht verstehen konnte.

Aber diese Geschichte hätte ich ihr auch vorgelesen.

Wirklich eine tolle Geschichte, ganz toll die Ängste von Isi beschrieben, die zwar weiß, dass der Fehlerteufel nur eine Puppe ist, aber die Angst hemmt sie so sehr, dass sie schon Fehler macht, wenn sie nur an die Puppe denkt.

Überraschend dann die Wende in den Sommerferien, wo der Fehlerteufel auf einmal ganz kleinlaut wird und Angst vor dem Alleinsein hat und Isi bittet, sie mitzunehmen über die Ferien, sie würde es auch nicht bereuen. Und dann kommt die Überraschung. Nein, der Fehlerteufel ist kein verzauberter Prinz oder so was – aber die Puppe der Lehrerin, die später als Innenteil in eine gestrickte Figur gesteckt wurde.

Wunderschön, wie die Eltern auf die Ängste der Tochter eingehen und auch ganz toll der Schluss – oder vielmehr DIE. Denn es werden uns 3 Varianten angeboten, wir können uns eine aussuchen…

Die vier Schwestern – Bettina

von Malika Ferdjourkh

Der Frühling kehrt in die alte Villa am Meer zurück, die Natur erwacht aus dem Winterschlaf und verlockende Düfte liegen überall in der Luft – das ist die wunderbare Welt der unzertrennlichen Schwestern Verdelaine und ihrer herzenserwärmdenen Geschichten. Bettina, die Draufgängerin der Familie, hat sich unverhofft in den nicht gerade hübschen Tiefkühlkostlieferanten Merlin verliebt. Sie reist ihm hoffnungsvoll hinterher, doch manchmal erlebt man so seine Überraschungen

Und die erlebt auch die älteste Schwester, Charlie, die sich unvorhergesehen in den neuen Mieter verliebt und dafür ihren langjährigen Freund verlässt…

Interessant finde ich hier, dass dieses sich-neu-Verlieben nicht als positiv hervorgehoben wird, sondern dass gezeigt wird, dass die Schwestern das überhaupt nicht lustig finden und auch der Leser kommt in eine Position, in der er eher unwillig den Kopf über diese Charlie schüttelt. Eine seltene Wendung in weltlicher Literatur, wo so was ja sonst eher so hingestellt wird, dass der Leser mit den Helden mitfühlt. Hier ist man einfach nur zutiefst betroffen und eher erleichtert, als es zum Schluss des Buches zu einer Trennung der beiden kommt…

In der heutigen Zeit wirklich erstaunlich…

Die vier Schwestern – Hortense

von Malika Ferdjoukh

Die windschiefe Villa am Meer mit klapperndem Fensterläden, ächtzender Heizung und knarzendem Wendeltreppen – das ist die Heimat der quirligen Schwestern Verdelaine und Schauplatz stürmischer Intrigen und überraschender Entdeckungen. Hortense, die Traumtänzerin unter den Schwestern, verbringt die meiste Zeit mit Büchern und ihrem geheimen Tagebuch. Nur ihm vertraut sie an, dass sie nicht immer eine von vielen sein will. Dass sie lieber Schauspielerin werden möchte. Ob sich das wohl verwirklichen lässt?

Aber Hortense bekommt unverhofft eine sehr gute und enge Freundin, die schwer krank ist und zur Erholung im Nachbarhaus die Ferien verbringt. Mit dieser erlebt sie eine wunderschöne Zeit.

In der gleichen Zeit macht Bettina eine lehrreiche Entwicklung durch, denn Merlin, der Junge, der immer die Tiefkühlkost liefert, verliebt sich in sie. Wenn er bloss nicht so hässlich wäre…. aber so… . Sie stößt ihn immer wieder vor den Kopf, auch wenn er sie mit der Zeit fasziniert. Leider braucht sie zu lange, um ihre Liebe zu ihm zu entdecken, denn als es soweit ist, ist er mit seinen Gefühlen für sie fertig. Im letzten Teil sehen wir dann, dass Bettina aus der Sache gelernt hat, denn dort verliebt sie sich wieder in einen nicht ganz so hübschen Jungen – aber sie kann dazu stehen

Die vier Schwestern – Enid

von Malika Ferdjoukh

tja, wie schon gesagt, ist es eine Reihe, die mit der Jüngsten, Enid, anfängt.

Eine Hand voll Mädchen in einer verwunschenen Villa am Meer – das duftet förmlich nach windzerzausten Abenteuern, turbulentem Zickengezacker und abgrundtiefen Geheimnissen. Enid, die jüngste der Schwestern Verdelaine, ist frech wie Oskar. Kann aber auch fürsorglich sein. Als der alte riesige Baum im Herbststurm auf den Brunnen kracht, fürchtet Enid um ihr Eichhörnchen Blitz und die Fledermaus Swift. Sie schleicht in der finsteren Nacht in den Garten hinaus – da ertönt ein gruseliges Klagegeheul…

Total süß, wie hartnäckig Enid nach ihrer verschwundenen Fledermaus sucht und dabei ihrer Angst vor dem Gespenst, das so heult, in die Augen blickt. Auch sehr überraschend, woher das Geheul kommt…

Spatz und Maus

spatz
von Dick King-Smith

Die Katze Milly-Maud hat eine solche Vorliebe für Vögel, dass sie ihren Kindern Vogelnamen gibt. Und sie alle wachsen zu prächtigen Mäusejägern heran, auf die die Mutter stolz sein kan. Nur ihr Sohn Spatz ist leider völlig aus der Art geschlagen. Schlimm genug, dass er keine Mäuse fressen mag – er will auch keine fangen. Und als er einmal aus Versehen eine erwischt, findet er sie so niedlich, dass er beschließt, sie zu seinem Haustier zu machen.

In einer alten Badewanne auf dem Speicher des Geräteschuppens baut Spatz seiner Maus ein wundervolles Nest. Er bringt ihr zu essen und macht sich sogar die Pfoten nass, um sie mit Wasser zu versorgen. Und als acht süße rosa Mäusekinder auf die Welt kommen, scheint das Glück perfekt.

Aber Spatz muss lernen, dass Freiheit etwas sehr wichtiges ist, trotz aller Gefahren, die sie birgt. Dass seine Mäuse sich selbständig machen, ist keineswegs das Ende der Freundschat. Im Gegenteil, jetzt fängt sie erst richtig an.

Ein witziges, spritziges Buch mit Wärme und Tiefgang – und sehr viel Lesevergnügen.

Wirklich eine wundervolle Geschichte, total süß. Wäre was für unser Lemmykind, wenn es nicht so langer Text in so kleiner Schrift wäre. Aber zum Vorlesen…

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