von Kirsten Boie
Kurzbeschreibung
Fabia hat jeden Tag ein volles Programm. Nur mittwochs hat sie frei, doch auch Freizeit muß geplant sein! Aber eine Woche lang, da waren Mama und Papa verreist. Eine Woche lang kam Tante Pia, der Fabias Terminkalender völlig egal war. In dieser Woche lernte Fabia den Bruno aus Rußland kennen…
Grummel – obwohl die MUTTER nur in den Gedanken von Fabia vorkommt, macht sie mich mit ihrer Einstellung unglaublich wütend. Ich habe das Gefühl, als ob sie eine arrogante Zicke ist. Zwar manchmal auch widerum liebenswert, aber alles in allem ist sie mir total unsympatisch.
Im Gegenzug zu Tante Pia, die uns hier als total chaotisch und verantwortungslos hingestellt wird – diese ist von Anfang an sympatisch.
müsst ihr einfach lesen, total süß
Wie gesagt, Fabia langweilt sich, weil die Tante sich net kümmert und sie nicht zu ihren zahlreichen Terminen bringt, sondern sie sich selbst überlässt, da sie der Ansicht ist, dass Kinder spielen sollten. Leider hat Fabia verlernt, wie Spielen geht, wenn es nicht von irgendwem organisiert wird. Aber glücklicherweise gibt es ja Bruno, die zwar ein Jahr jünger ist als Fabia (wie schrecklich, “dabei kann man von Jüngeren ja garnichts lernen”) aber eher als sie mit beiden Beinen im Leben steht.
Bruno bleibt schon allein zu Haus und darf selbst und alleine Tee kochen! Das darf Fabia nicht, denn “es könnte ja was passieren”.
Schon amüsant, wie die beiden sich einander annähern, wo doch beide aus total verschiedenen Welten kommen. So fragt Fabia Bruno nach ihrem Kinderzimmer und bekommt von der freudenstrahlend ein Fach in einer Eckbank gezeigt, aus der sie ein Bilderbuch, ein Spiel und eine (total hässliche) Puppe hervorzaubert. Fabia ist geschockt. Ein Kind ohne Kinderzimmer und nur so wenige Spielsachen? Und dann diese hässliche Puppe. Sie hält sie verschreckt auf dem Schoß und bewegt sie ein wenig hin und her, damit Bruno nicht merkt, wie hässlich sie diese findet, denn “sowas gehört sich nicht”. In solchen Momenten zeigt sich Fabia als gut erzogenes Kind und man bekommt wieder Achtung und Respekt vor der Mutter, die sie so erzogen hat.
Aber dieses total durchstrukturierte? Find ich furchtbar. Wäre nix für mich und sowas hat mich schon bei meinen Neffen und Nichten wütend gemacht, wenn die Mutter erzählt, dass sie keine Zeit hat, sich mal zu treffen, da sie laufend die Kinder zu deren diversen Vereinen hin und herschaufelt. Wäre nix für mich gewesen. Nicht als Kind und auch nicht als Mutter *grusel*
Der Hammer, als Fabia auf den Mittwoch kommt, wo sie frei hat und spielen darf. Beim Mittagessen fragt sie Tante Pia, was sie denn organisiert habe. Hä?
Tja, wer nun dachte, am Mittwoch könne Fabia einfach so spielen, Denkste! Nix ist. Die Mütter haben das immer wunderschön organisiert. Nicht, dass die Mädels sich in der Schule abgesprochen hätten, was sie nachmittags machen, wer mitkommt und wo man sich trifft – sowas machen die Mütter untereinander und teilen den Kindern mittags mit, mit wem sie nachmittags verabredet sind *grusel*
Zum Glück gibt es die kleine Bruno, die zwar noch viel zu klein ist, um Fabia was beizubringen (wirklich?) und die total verarmt ist und ein Sweatshirt aus der Altkleidersammlung trägt (das weiss Fabia aus Erfahrung, denn an dem Sweat ist ein Fleck unter dem Ärmel, den sie dem gleichen ihrer Freundin mal beigebracht hat aus Versehen) – aber die der durchorganisierten Fabia zeigt, wie man wirklich spielt und Spaß hat.
So bauen die Beiden mit den Jungs von dem so sehr gemiedenen Hof gemeinsam ein Baumhaus und haben jede Menge Spaß. Wobei sich Fabia fragt, ob es gegen die Emanzipation ist, wenn sie als die Mädels das Geschirr weg bringen und Tee kochen, denn “Frauen sollten sich niemals von Jungs ausnutzen lassen”. Unfassbar, was die Mutter dem Kind so alles eingetrichtert hat. Fragt das Mädel doch glatt die arme Bruno, ob sie sich nicht ausgenutzt fühlt *mit dem Kopf schüttelt*
Naja, wenn man darüber hinwegsieht, dass die Mutter (auch wenn sie grad mit dem Vater auf Geschäftsreise ist) einen total nervt, dann ist es ein liebenswertes Buch